Einführung der Trikotwerbung

Nach dem Vorstoß der Braunschweiger Eintracht bzw. deren Sponsor Günther Mast im Sommer 1972 wurde das seit 1967 in den DFBStatuten verankerte Verbot von Firmenreklame auf der Spielbekleidung im November 1973 abgeschafft. Weil Initialzünder Braunschweig nach der Saison 1972/73 abstieg und in die Regionalliga Nord musste, war es der HSV, der am 12. Januar 1974 im ersten Heimspiel der Rückrunde gegen den Wuppertaler SV als erste Mannschaft der Bundesliga mit Trikotwerbung auflief.

 

Der Werbevertrag mit dem italienischen Spirituosenhersteller „Campari“ war vom erst im November 1973 zum HSV-Präsidenten gewählten Dr. Peter Krohn nur wenige Tage vorher geschlossen worden. Der Vertrag lief über zweieinhalb Jahre und hatte einen Gesamtwert von rund zwei Millionen Mark. Das Bundesligateam spielte einfach mit den Trikots aus der Hinrunde weiter, und der Werbeschriftzug wurde schlicht auf die Trikots gemalt. Nach wenigen Spielen bzw. Waschdurchgängen sah die Farbe deswegen verblichen aus. Aufgrund des zu Saisonbeginn gültigen Werbeverbots sind keine Logos des Trikotherstellers auf den Jerseys zu sehen. Das weiße Heimtrikot stammt ebenso wie das rote Auswärtstrikot sowie das blaue Ausweichtrikot von „Umbro“. Getragen werden diese Trikotversionen ähnlich häufig, wobei das rote Hemd zusätzlich in einigen Heimspielen eingesetzt wird. Die Raute ist auf blauen Leinenstoff aufgestickt und nach wenigen Waschdurchgängen gewellt. 

 

 

Mit Blick auf die bevorstehende Heim-WM 1974 in Deutschland gibt es auch einige Neuerungen um die Mannschaft herum: Das Volksparkstadion wird überdacht und erhält die zu dieser Zeit modernste Flutlichtanlage Europas. In der Meisterschaft klappt in der Hinrunde mit dem neuen Trainer Kuno Klötzer praktisch nichts, aber immerhin kann man sich vom 18. Tabellenplatz am 10. Spieltag bis auf Platz 5 am 27. Spieltag hocharbeiten, bevor zum Saisonfinale die Luft ausgeht und  auf Platz 12 abrutscht. Im DFB-Pokal hingegen läuft es umso besser und man erreicht das Pokalfinale, das aufgrund der WM erst Anfang August 1974 ausgetragen wird. Hier unterliegt man der Eintracht aus Frankfurt nach Verlängerung mit 3:1.

 

(Quelle: Mit der Raute auf der Brust)


Original Spielertrikot aus der Rückrunde 1973/74, als erstmals mit Trikotwerbung gespielt wurde und das aus 1. Hand des Spielers Helmut Müller von Eintracht Frankfurt stammt. Das Trikot kam in verschiedenen Farbversionen zum Einsatz und zeichnete sich in dieser Saison durch die strikte Einfarbigkeit sowie den zu dieser Zeit noch aufgemalten Schriftzug des Sponsors aus.


Original Spielertrikot, wenn auch ohne Rückennummer und somit nicht Matchworn. Dennoch ein Original und aufgrund des unbespielten Zustandes in einem absolut neuwertigen Zustand. Interessanterweise ist diese Version entgegen der roten Version dieses Trikots nicht von Admiral, sondern von Umbro und in seiner Beschaffenheit aus Baumwolle. Auffällig auch, dass die Raute nicht als ganzes aufgestickt ist, sondern direkt auf den blauen Trikotstoff aufstickt wurde.

Dieses Trikotdesign wurde (nachweislich) einmalig im DFB-Pokalfinale 1974 gegen Eintracht Frankfurt getragen. Das Spiel ging jedoch in der Verlängerung 3:1 verloren.


Original Spielertrikot mit so hoher Rückennummer, dass es wahrscheinlich niemals auf dem Spielfeld war. Daher auch in hervorragenden Zustand. In seinem Design an das Trikot der Saison 1970/71 erinnernd, jedoch aus einem sehr leichten und dehnfähigen Textil, wie es eigentlich auch heute noch getragen werden könnte.

Nachweislich kam es in der Bundesliga lediglich beim 0:0 gegen Kickers Offenbach am 30. Spieltag - keine zehn Tage nach dem 1:0 beim Offenbach FC im DFB-Pokal- Halbfinale - zum Einsatz.